AIDA

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Was ist das AIDA-Modell?

Das AIDA-Modell beschreibt die vier Phasen, die ein Kunde durchläuft, bevor er eine Kaufentscheidung trifft. Es basiert auf psychologischen Erkenntnissen über Wahrnehmungsprozesse in der Kommunikation und wird seit über 100 Jahren im Marketing verwendet. Das Modell hilft, die Wirkung von Werbung und Verkaufsprozessen besser zu verstehen und zu gestalten.

Die vier Phasen des AIDA-Modells:

  1. Attention (Aufmerksamkeit)
    Die erste Phase des Modells zielt darauf ab, die Aufmerksamkeit der Kunden zu gewinnen. Dies wird durch auffällige Gestaltung, bekannte Persönlichkeiten, Eye-Catcher oder personalisierte Ansprache erreicht. Werbung, die sofort ins Auge fällt, kann hier sehr effektiv sein.
  2. Interest (Interesse)
    Sobald die Aufmerksamkeit erregt wurde, geht es darum, das Interesse des potenziellen Kunden zu wecken. Dies geschieht oft durch ansprechende Slogans, Musik oder die gezielte Nutzung von Farben. Das Ziel ist es, den Kunden neugierig auf das beworbene Produkt oder die Dienstleistung zu machen.
  3. Desire (Verlangen)
    In dieser Phase soll der Kunde den Wunsch entwickeln, das Produkt zu besitzen. Werbung zeigt den Nutzen oder Mehrwert des Produkts auf und baut mögliche Bedenken ab. Es geht darum, das Verlangen des Kunden zu verstärken und ihn zu überzeugen, dass das Produkt für ihn nützlich oder attraktiv ist.
  4. Action (Handlung)
    In der letzten Phase wird der Kunde zum Handeln aufgefordert, oft durch einen sogenannten Call-to-Action. Der Kunde wird dazu motiviert, das Produkt zu kaufen, sich anzumelden oder eine andere gewünschte Handlung durchzuführen.

Hintergrund des AIDA-Modells

Das AIDA-Modell wurde 1898 von dem amerikanischen Geschäftsmann E. St. Elmo Lewis entwickelt. Ursprünglich sollte es Verkaufsprozesse und Werbung optimieren, indem es die Schritte der Kaufentscheidung aufschlüsselt. Lewis war ein Pionier des modernen Marketings und setzte auf die wissenschaftliche Gestaltung von Werbemaßnahmen. Obwohl das Modell über 100 Jahre alt ist, wird es auch heute noch, insbesondere im Online-Marketing, angewendet.

Anwendung des AIDA-Modells

Das AIDA-Modell kann auf verschiedene Marketingbereiche angewendet werden, von klassischer Werbung bis hin zu E-Commerce. Es hilft, Werbekampagnen zu strukturieren und die Schritte zu analysieren, die Kunden durchlaufen, bevor sie eine Kaufentscheidung treffen. Im PR-Bereich wird es verwendet, um die Wirksamkeit von Maßnahmen zu planen und zu bewerten.

Erweiterungen des AIDA-Modells

Heutzutage wird das klassische AIDA-Modell oft erweitert, um den veränderten Anforderungen moderner Marketingprozesse gerecht zu werden. Zwei gängige Erweiterungen sind das AIDAS-Modell und das AIDCAS-Modell:

  1. AIDAS-Modell
    Dieses Modell fügt der klassischen AIDA-Struktur ein zusätzliches „S“ für Satisfaction (Zufriedenheit) hinzu. Hierbei wird darauf geachtet, dass die Zufriedenheit des Kunden nach dem Kauf ebenfalls eine entscheidende Rolle spielt. Schließlich soll der Kunde nicht nur einmalig kaufen, sondern auch langfristig mit dem Produkt oder der Dienstleistung zufrieden sein, um Wiederholungskäufe und positive Weiterempfehlungen zu fördern.
  2. AIDCAS-Modell
    Diese Erweiterung beinhaltet neben „Satisfaction“ auch Confidence (Vertrauen). Vertrauen ist ein wichtiger Faktor im Kaufprozess, besonders im E-Commerce. Kunden, die Vertrauen in eine Marke oder ein Produkt haben, sind eher bereit, eine Kaufentscheidung zu treffen. Dieses Vertrauen kann durch transparente Kommunikation, positive Kundenbewertungen oder die Reputation des Unternehmens gestärkt werden.

Moderne Anwendungsbereiche

Während das AIDA-Modell ursprünglich für den stationären Handel entwickelt wurde, ist es heute besonders im digitalen Marketing von Bedeutung. Online-Shops und digitale Werbekampagnen nutzen oft die Grundprinzipien des AIDA-Modells, um Nutzer entlang der Customer Journey zu führen. Dabei spielen Landing-Pages, Call-to-Action-Buttons und visuelles Design eine entscheidende Rolle, um potenzielle Kunden von der Aufmerksamkeit bis hin zur Kaufentscheidung zu begleiten.

Beispiele für den Einsatz im E-Commerce:

  • Attention: Eine auffällig gestaltete Anzeige oder ein Banner auf einer Webseite weckt die Aufmerksamkeit des Nutzers.
  • Interest: Durch ansprechende Produktbeschreibungen oder ein Produktvideo wird das Interesse am Artikel verstärkt.
  • Desire: Der Wunsch nach dem Produkt wird durch Kundenbewertungen, detaillierte Spezifikationen oder Sonderangebote weiter befeuert.
  • Action: Der Nutzer wird mit einem klaren Call-to-Action, wie einem „Jetzt kaufen“-Button, zur Kaufhandlung geleitet.

Zusammenfassung

Das AIDA-Modell ist trotz seiner Einfachheit immer noch ein nützliches Werkzeug zur Strukturierung und Analyse von Werbe- und Verkaufsprozessen. Es bietet eine klare Orientierungshilfe für Marketer, um den Weg von der Aufmerksamkeit bis zur Kaufentscheidung zu verstehen und zu gestalten. Mit den verschiedenen Erweiterungen des Modells, wie AIDAS und AIDCAS, können auch moderne Anforderungen wie Kundenvertrauen und Zufriedenheit abgedeckt werden. Dennoch sollte man sich der Limitierungen des Modells bewusst sein und gegebenenfalls komplexere Ansätze verwenden, um den gesamten Kaufprozess und die Wirkung der Werbung vollständig zu erfassen.

FAQ

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Christian ist Gründer und Geschäftsführer von marketer UX. Als Experte für Branding, Design und Web Development veröffentlicht er regelmäßig neue Artikel und Videos, um diese Themen für jeden zugänglich zu machen, der mit seiner Marke überzeugen will.

Christian Kallinich
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Aleksey ist Gründer und Geschäftsführer von marketer UX. Als Experte für Vertrieb, SEO und Google Ads veröffentlicht er regelmäßig neue Artikel und Videos, um diese Themen für jeden zugänglich zu machen, der sein Marketing auf die nächste Stufe heben möchte.

Aleksey Rogalev